Was bedeutet der IBU-Wert beim Bier?

Immer häufiger stolpert man über den sogenannten IBU-Wert bei Bieren. Aber was genau sagt er über die Eigenschaften eines Bieres aus? Inwieweit lässt sich der Geschmack eines Bieres über den IBU-Wert definieren?

Ist bitter wirklich bitter?

Wofür steht der Begriff IBU?

IBU heißt übersetzt International Bitterness Unit. Allerdings ist der Name leicht irreführend. Die IBU ist zwar eine sogenannten Bittereinheit, allerdings geht es hierbei nicht um die geschmacklich wahrgenommene Bitterkeit des Bieres. Der Wert kennzeichnet den vom Hopfen stammenden alpha-Säure-Anteil im Bier. Die Bandbreite, für die entsprechenden Dimensionen in denen sich die Bierstille bewegen, wird von der European Brewery Convention festgelegt.

Hoher IBU-Wert = sehr bitter? Nicht ganz!

Wie schon im Abschnitt vorher erwähnt hat der IBU-Wert in Bezug auf den Geschmack eine speziellere Rolle. Zwar lässt sich schon sagen je höher der Wert ist, desto bitterer ist das Bier. Jedoch gibt es noch weitere Faktoren, die unsere Sensorik (Geschmack, Geruch, etc.) in Bezug auf Lebensmittel, in diesem Fall Bier, beeinflussen. Bspw. kann der Malzanteil einen hohen Einfluss auf das Geschmackserlebnis haben. Hier können dann auch Biere mit einem hohen IBU-Wert durchaus weniger bitter schmecken, als Biere mit einem niedrigen Wert. Stouts sind teilweise ein gutes Beispiel, da diese oftmals ihre bitteren Noten hinter Kaffee- oder Schokoladenaromen verstecken.

Welcher Bierstile haben welchen IBU-Wert?

Anbei eine kleine Hilfe zur Orientierung, welche Bierstile, welchen IBU-Wertebereich abdecken. Allerdings kommt es immer wieder zu Ausreißern nach unten wie oben.

Bierstil	IBU-Range
Ale dunkel/hell	15-25/15-30
Berliner Weiße	< 10
Bock/Doppelbock	29-40/17-35
Export	16-30
IPA	> 40
Kölsch	18-25
Märzen	20-25
Pils	30-45
Porter	20-40
Stout	30-90
Schwarzbier	20-30
Weizen	10-20

Wie man der Tabelle entnehmen kann ist gerade das India Pale Ale ein Bierstil, der gerne dazu genutzt wird mit Werten jenseits der 40 zu experimentieren. Gerade in der derzeitigen Craft Beer Szene werden gerne mal Grenzen getestet, was immer wieder neue Kreationen hervorbringt. Hier kann es durchaus auch mal in den dreistelligen Bereich gehen. Ob das dann noch wirklich schmeckt, ist jedem selbst überlassen. 😉